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Liebe Freunde,
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für mich ist dieses Jahr noch unfassbar. Es sind unfassbar schöne Dinge geschehen. Ebenso unfassbar schlimme. Die Besinnung zu Weihnacht und Jahreswechsel hält einen an, Bilanz zu ziehen. Und man fragt sich: Wer wird man im neuen Jahr sein?
Mein bester Freund hat geheiratet. Im Februar durften wegen Corinna nur zehn Personen ins Standesamt. Wer draußen wartete, hatte Mühe, nicht am Boden festzufrieren. Auch im April, als wir beide in Dresden waren, war das Wetter kalt und er erkältet. In Ermangelung eines Wasserkochers für Krankentee, erinnerte ich mich, wie meine Oma Kaffee kochte und erstand einen aus der Zeit gefallenen Gegenstand: einen Tauchsieder. Außerdem kaufte ich zwei Miniflaschen Wein zur Auswahl. Natürlich tranken wir beide und plünderten zusätzlich den Snackautomaten. Schön, wenn man zusammen unvernünftig sein kann.
Deutlich wärmer war es Ende Juli mit Olaf in Rom. Laut und dummdreist leider auch, denn ein günstiger Dollarkurs hatte viele Klischee-Amerikaner losgelassen. Verhagelt haben es uns aber die römischen Verkehrsbetriebe: Bei den übervollen Bussen im Berufsverkehr kam niemand an den einzigen Entwerter. Das wussten auch die Kontrolleure, stiegen ein an der Haltestelle vor dem Vatikan, wenn alle Römer ausgestiegen waren, fischten ein Dutzend Touristen heraus, uns mittenmang und kassierten in zehn Minuten ihren Tagesverdienst. Gefallen haben uns zwei Dinge: Nasoni, Trinkbrunnen mit klarem, kühlem, kostenlosem Wasser, gibt es an jeder Straßenecke. Und es gibt gigantisch gutes Eis.
Die tschechische Regierung hat mich angeschrieben, ob es nicht Zeit wäre, Zweitwohnsitzsteuer zu zahlen.
Sechsmal war ich in diesem Jahr in Prag und anderen Städten. Im Februar lud mich mein Freund Matěj zu einer Hausparty mit Live-Musik ein.
Die Hausherrin war Dolmetscherin beim Parlament gewesen. Sie war überrascht, wie gut ich Tschechisch spreche und ich erst! Ich war rundum glücklich an diesem Abend.
Bei der linguistischen Summer School in Budweis durfte ich wieder Student sein und lebte spartanisch im Wohnheim, aber mit Tauchsieder und somit kaffeeähnlichem Morgengetränk.
Im sommerlichen Prag saß ich mit meinen zwei Sprachtandem-Partnern bei Torte im Obecní dům und mit Bier am Moldau-Ufer.
Beim internationalen 3D-Kongress im malerischen, auf einer Flussschleife der Moldau gelegenen Český Krumlov
half ich den Tschechen Kongresstaschen packen. Packen musste auch mein Mann, nämlich ein Paket mit Pullovern für mich,
denn gleich am ersten Tag wurden die vorhergesagten spätsommerlichen 27 °C auf 9 °C korrigiert.
Bei all diesen Prag-Erzählungen beschwerte sich mein Cousin, er sei noch nie dort gewesen. So zeigte ich ihm nebst Familie im Oktober die Stadt. Und Olaf
und ich fühlten uns sehr erwachsen und mondän, als wir ein Bild in einer Galerie erstanden.
Wie es mit dem Phonetik-Lehrbuch vorangeht? Sehr gut, danke. Neun Kapitel sind beim Verlag, drei weitere müssen noch geschrieben werden. Was der Patensohn macht? Der junge Mann ist 1,90 Meter groß und doppelt so breit. Im Sommer habe ich ihm bei einem American-Football-Spiel zugesehen. Aber das ist schon wieder durch und nun boxt er. Manchmal frage ich mich schon, ob er wirklich mein Sohn ist. Wo wir das Bild aufhängen? Im Wohnzimmer. Dort kommt im Januar endlich eine Bücherwand und wir können die letzten Umzugskartons auspacken.
In meinen Gedanken ist zur Zeit jedoch nur eine Sache: Mein Vater ist schwerkrank. Vor zehn Jahren wurde ein Tumor entfernt und alles schien gut. Nun ist die Wirbelsäule voller Metastasen. Er hat deshalb oft Schmerzen und muss sich erbrechen. Jetzt heißt es Chemotherapie und abwarten. Es zermürbt mich zu sehen, wie schlecht es ihm geht und nichts tun zu können.
Für das neue Jahr sind vier Länder im Spiel. Frankreich, denn mein Gehirn hat falsch verstanden, dass Tschechisch Französisch nicht überschreiben sollte. Mein Patenkind will mit mir nach London. Harry-Potter-World, wir kommen! Zum 75. Geburtstag habe ich meinen Eltern eine Reise nach Prag versprochen und hoffe sehr, dieses Versprechen einlösen zu können. Und der internationale 3D-Kongress wird in Tokio stattfinden. Und nein, ich werde jetzt nicht Japanisch lernen. Naja, vielleicht ein bisschen.
Frohe Weihnachten Euch allen!

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