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Weihnachtsbrief

Liebste Freunde,

E ine Sache ist doch immer wieder erstaunlich: wie schnell man sich an Dinge gewöhnt und diese Teil des Alltags werden. So kam mir rückblickend dieses Jahr reichlich ereignislos vor. Doch nur eine kurze Überlegung zeigte, wie viele wichtige Veränderungen es mit sich gebracht hat. Und so ertrinke ich zwar wie schon das Jahr zuvor in Arbeit, aber schließlich ist Advent und da tut es vielleicht gut, zumindest dieses eine Mal im Jahr innezuhalten und sich seiner Freunde und dessen, was man erreicht hat, zu besinnen.
L etztes Jahr zwischen den Jahren saß ich eines von vielen Malen in einem Café und habe mich zu Relevance-Theorie und Implikaturen belesen. Das große Zittern um meine Doktor-Prüfung im Februar lag noch vor mir. Aber allein der chice Doktorhut, den mir meine Eltern geschenkt haben, machte die Mühe absolut wert. Und wenn auch die Freude über den verliehenen Titel längst verblasst ist, gebe ich doch zu, dass ich mich bei Behörden und schwierigen Leuten noch immer gern als Dr. Lorenz vorstelle.
D ie Männer meines Herzen sind inzwischen zwei geworden. Mit Olaf bin ich so glücklich, wie ich es mir nur wünschen kann. Bei unserem Wochenende in Paris musste der Arme größte Geduld zeigen, weil ich natürlich eine französische Handykarte wollte und diese, wie sollte es bei Franzosen anders sein, nicht funktionierte und alle ganz sehr ratlos waren. Nachdem wir auch unseren Spätsommer-Ostsee-Urlaub in einem rentnergefüllten Sanatorium-Hotel heil überstanden haben, sind wir fest entschlossen, im Frühjahr zusammenzuziehen, schon um die leidige Frage 'Wo sind wir heute Abend?' ein für alle Mal zu beantworten und ein neues Heim für meine 386 DVDs zu finden.
Beinahe genauso lieb ist mir Konstantin mit seinen anderthalb Jahren, von dem ich nunmehr Pate bin. Gleich nachher werde ich mir den kleinen Räuber schnappen und meiner offiziellen Pflicht nachkommen, ihn mit allem Süßkram vollzustopfen, den der Weihnachtsmarkt zu bieten hat und den seine Eltern ihm im Leben niemals kaufen würden.
B eruflich gleicht mein Leben nach wie vor einer Lotterie, wo sich jedes halbe Jahr neu entscheidet, was ich die kommenden Monate arbeiten werde. Aber ein großer Sprung ist mir doch gelungen, denn ich fange diesen Monat als Trainer bei der Agentur Expert Executive an. Falls Ihr Euch schonmal gefragt habt, wer die großen Chefs von Bahn, Telekom und Siemens trainiert, bevor sie an die Öffentlichkeit treten, ja, das wären dann die.
S o kommt es auch, dass ich mein erstes Training zwischen den Jahren in Kitzbühel habe und diese Gelegenheit ausnutze, um Silvester gleich in Österreich und bei Clau in Innsbruck zu feiern. Wer mir also viele Neujahrsgrüße wünschen möchte, kann diese an mein österreichisches Handy richten: +43 650 4124903.
I n diesem Sinne, wünsche ich Euch eine beschauliche, weihnachtsmarkerfüllte Adventszeit, viel Freizeit vom Christkind und einen bunten Strauß sich erfüllender Wünsche für das neue Jahr, in dem wir hoffenlich noch oft unsere Leben teilen.

Frank | @LRNZ.de - 0341-2469993